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Künstler: Evans blue

Album: The melody and the energetic nature of volume

Erscheinungsjahr: 2006

Anspieltipp: Possession

Autor: Tobias

Es scheint so, als sei wohl nicht nur meine Wenigkeit im Internetradio über die Kanadier Evans blue gestolpert. Tatsächlich benutzten wohl etliche, hauptsächlich amerikanische Alternative-Rock-Fans das gleiche Medium, um sich auf diesen aufkommenden Stern am New-Rock Himmel aufmerksam machen zu lassen. Seien es nun aber trinkfeste Sauerländer oder fettleibige Nordamerikaner, Evans blue’s erste Single „Cold (But I’m still here)“ scheint dieselbe Wirkung auf beide (mit Sicherheit gänzlich ungleichen) Gruppen zu haben, die sich nach gerade einmal unikalem Konsum des Songs der Anziehungskraft der Combo ergeben müssen, um sich dem gesamten Longplayer und Debutalbum der Mannschaft „The melody and the energetic nature of volume“ zu widmen. Seit ihrem   “Start“ im Internet-Radio sind zwar nur wenige Monate ins Land gezogen, dennoch tummeln sich Evans Blue mittlerweile in den US-Billboard Charts in unmittelbarer Gesellschaft von so illustren Outfits wie Staind, Mudvayne und Flaw. Kapellen, die es dem Fünfer zum einen vorgemacht haben, wie man in den USA mit alternativer Musik eine goldene Nase verdienen kann, zum anderen aber auch einen gehörigen musikalischen Einfluss auf den Sound der fünf Jungs aus Toronto genommen haben. Kein Wunder also, dass „The melody and the energetic nature of volume“ derart professionell und ausgereift klingt, als sei das erst 2003 gegründete Ensemble schon eine halbe Ewigkeit im Musikbusiness unterwegs.  

Beim Studium der Tracklist des 45-minütigen Silberlings („Stop and say you love“, „A cross and a girl named blessed“, etc.) wird schnell klar, was die Jungs aus Toronto lyrisch und musikalisch signifikant beschäftigt: Sinnliche Empfindungen, zwischenmenschliche Gefühle, ethische Grundhaltungen und körperliches Begehren. Kurz: Schnulzenalarm! Anlässlich einer solchen Thematik verwundert es kaum, dass „The melody and the energetic nature of volume“ grundsätzlich im Mid-Tempo verwurzelt ist und nur spärlich an der Geschwindigkeitsschraube dreht. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es der Hörer ausschließlich mit Balladen zu tun bekommt. Vielmehr befindet sich mit „Ouote“ nur ein einziger Song dieser Art auf dem Album, wohingegen die übrigen zehn Songs es verstehen, auch ohne fundamental balladesken Charme die melancholische Grundausrichtung des Sounds auf das Langeisen zu transportieren, ohne dabei überladen, stillos, oder gar kitschig anzumuten. Dieses Kunststück gelang meines Erachtens  in der gleichen atemberaubenden Weise zuletzt vorgenannten Flaw, die mit „Endangered species“ im Jahre 2004 ein konzeptionell ähnlich gelagertes Album auf den Markt warfen, welches bedenkenlos als echter Meilenstein des Alternative-Rock verstanden werden darf. Nicht die schlechteste Referenz also für die kanadischen Newcomer!

Man könnte Evans blue vorwerfen, die insgesamt elf Stücke des Albums seien insgesamt zu monoton und somit über die gesamte Spielzeit temporär reizlos geraten, die angebotene Klasse die auf „The melody and the energetic nature of volume“ auf jedem einzelnen der elf Hit-Kompositionen erreicht wird, spricht allerdings für sich und sollte eine solche Kritik folglich bereits im Keim ersticken lassen. Evans blue laden ein zum Träumen, Trauern und Hoffen, aber vor allem auch zum Genießen! Die glasklare und ambitionierte Produktion, diverse kleine songwriterische Finessen (Stakkato-Rhytmik, Laut-Leise-Dynamik, etc.), sowie die beispiellos variablen und angenehmen Vocals des Frontmanns Matysin, der nicht nur optisch vereinzelt an Staind-Fronter Aaron Lewis erinnert, tragen dazu bei, dass sich der Hörer einfach nicht entscheiden kann, welche(r) Song(s) des Albums ihm nun meisten gefallen möchte(n). Grund genug also eine Betrachtung der Kompositionen im Einzelnen an dieser Stelle entfallen zu lassen, um mit der dringlichen Empfehlung an alle Alternative-Rocker zu schließen, sich dieses herausragende Stückchen Tonkunst in den heimischen Musikschrank zu stellen. Es wird ihm garantiert gleich elffach gedankt.

PS: Leider ist „The melody and the energetic nature of volume“ derzeit nur über Umwege in Deutschland erhältlich; ein angestrebtes europäisches Release sollte diesem Missstand allerdings alsbald Abhilfe verschaffen.

 

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